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Auf Visite, Pudelwohl beim Tierarzt dank Medical Training

Tiere sind wie Menschen emotionale, sensitive und sensible Wesen, die - stecken sie in unangenehmen Situationen - auf ungewünschte Reize negativ reagieren. Das kann mitunter den regelmäßigen Gang zum Tierarzt erschweren: Die Samtpfote beißt und kratzt und möchte aus ihrem Korb fliehen, der Hund liegt verängstigt in der Ecke und lässt sich keinen Zentimeter in den Behandlungsraum bewegen.

Diese Situation bedeutet extremen Stress für die Fellkollegen und vielen Tierbesitzern graut es aus diesem Grund vor der regelmäßigen Impfung oder notwendigen Operationen genauso. Daher stellt die medizinische Tierforschung eine Möglichkeit zu Verfügung, die für Entlastung in diesen angespannten Momenten sorgt: Das so genannte "Medical Training". Vorallem Hunde schlagen besonders gut auf diese Trainingsform an, die für die bellenden Vierbeiner eine Palette an Trainingsmöglichkeiten enthält. Was genau das Medical Training ist, welche positiven Effekte es mit sich bringt und wie die Trainingseinheiten in der Praxis aussehen, erfahren Sie hier:


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Hier kannst Du Dir meinen Blog-Artikel vorlesen lassen:

Medical Training: Herkunft und Begriffserklärung

Medical Training beschreibt das kontinuierliche Einüben (Trainieren) von Verhaltensweisen bei Tieren, welche der hygienischen oder medizinischen Behandlung zuträglich sind. Es wird heute aufgrund seiner Wirksamkeit sowohl bei Körperpflege- als auch bei Tierarztmaßnahmen eingesetzt und soll die kontextbedingten Unannehmlichkeiten sowohl für das Tier als auch für den Tierhalter so gering wie möglich halten.


Seinen Ursprung hat die Trainingsform im Zootiertraining: Zunächst nur in amerikanischen zoologischen Einrichtungen verwendet, gehört es heutzutage in verantwortungsbewussten Zoos zum guten Umgang mit den Tieren. Dank neuen praktischen Erfahrungen im Tiertraining mithilfe positiver Verstärkung und der damit einhergehenden wissenschaftlichen Erkenntnis, dass die psychische Unversehrtheit ebenso wichtig ist wie die körperliche, änderte sich allmählich das Verhalten gegenüber den Zootieren.
Gewaltfreie und evidenzbasierte Trainingsmethoden finden ebenso Einzug in den Zooalltag, wie Markersignale (z.B.
Clicker oder Pfeife) und bewegen die Tiere zur kooperativen und vor allem aktiven Teilnahme an ihrer eigenen Pflege. Mithilfe des Medical Trainings lassen sich so Affen freiwillig Blut abnehmen und die Elefanten strecken bei der wöchentlichen Fußpflege eigenständig das Bein - diese Maßnahmen fördern durch geistige Beschäftigung zum einen das Wohlbefinden des Tieres und halten es mental fit, zum anderen reduziert es auch den Stress, was sich gleichzeitig positiv auf die physische Gesundheit auswirkt.


Forscher waren der Ansicht, dass - wenn ein
Medical Training mit nicht domestizierten, exotischen Tieren möglich ist - dies noch einfacher mit Haustieren möglich sein müsse. Gerade der leicht trainierbare Hund könne für diese Trainingsform besonders gut geeignet sein. Die Überführung des Medical Trainings in den Haus- und Nutztierbereich und die Nutzbarkeit beim Tierarzt bringt dem Training - vor allem in Europa - zurecht einen extremen Aufschwung. Da immer mehr bekannt wird, welche großen positiven Vorteile das medizinische Training nicht nur für das Tier, sondern auch für seinen Halter und seinen Tierarzt mit sich bringt, erhält es auch in Deutschland einen Platz im Haustieralltag.

Der Tierarztbesuch: Sinn und Zweck des Medical Trainings

Besonders für Hunde ist der Tierarztbesuch mit Angst, Stress und/oder Schmerzen verbunden. Da der Tierhalter seiner Fellnase aber natürlich nicht in Worten erklären kann, warum die anstehende Behandlung wichtig für ihn ist und dass es danach gleich wieder nach Hause geht, kann man seinem Hund so leider nicht die Aufregung nehmen. 


Die gute Nachricht: Wir können unseren liebsten Vierbeiner trotzdem in so einer schwierigen Situation zur Seite stehen - mit gezieltem Training können wir ihn auf die Momente beim Tierarzt vorbereiten. So kann man die Situation dem Hund vorhersehbar machen und ihm gleichzeitig Sicherheit geben. Das nimmt dem Tier Stress und Anspannung. Durch das
Medical Training lernt es, auch in als unangenehm wahrgenommenen Situationen auszuharren bzw. stillzuhalten - dadurch muss es nicht fixiert oder festgehalten werden.


Mögliche Trainingseffekte könnten sich dabei innerhalb des
Medical Trainings einstellen (vorausgesetzt es wurde kleinschrittig und an den Hund angepasst durchgeführt): stressfreies Festhalten und Hochheben, freiwilliges Maulöffnen, Maulkorb und Halskragen tragen, allgemeines Abtasten des gesamten Körpers, Ruhighalten zum bspw. Zecken ziehen, Fieber messen, Augentropfen geben, Röntgen ohne Narkose und vieles mehr.


Webinar Medical Training



Auswirkungen auf den Hund

Die größte positive und erstrebte Auswirkung für unseren Vierbeiner ist der stressfreie Gang zum Tierarzt oder Hundefriseur sowie das problemlose Pflegen lassen von seinem Menschenfreund. Doch nicht nur das: Durch das Medical Training werden die medizinischen und pflegerischen Maßnahmen leichter und können präziser und schneller durchgeführt werden - Der Hund kann somit schneller aus der komischen Situation entlassen werden.
Außerdem bekommt die Fellnase gerade beim Tierarzt durch das
Medical Training eindeutigere Befundergebnisse: Der untersuchende Arzt kann besser Schmerzen beim Tier lokalisieren und braucht nicht mehr zwischen Angst-, Abwehr- oder der eigentlichen, für den Befund wichtigen Schmerzreaktion unterscheiden. Da zudem auch das Herz und die Atmung des Hundes ruhiger sind und die messbaren Werte nicht von Stressreaktionen übertuncht werden, können auch hier genauere Diagnosen gestellt werden. Im besten Falle ist der Vierbeiner so gut trainiert, dass er sich die zuvor noch benötigte und medizinisch nicht ungefährliche Narkose ersparen kann.

Auch auf die Hund-Mensch-Beziehung wirkt sich das
Medical Training positiv und stabilisierend aus. Denn ein übliches Phänomen bei Untrainierten Tieren erleben Ärzte und Wissenschaftler oft: Befindet sich das Tier beim Tierarzt in einer Stresssituation, überträgt sich die Anspannung nicht selten auf den Tierhalter. Der Hund wiederum spürt den Stress seines Herrchens oder Weibchens und reagiert mit verstärkten, negativen Gefühlen. Zudem sind die Besitzer oft gezwungen, die Fellnase festzuhalten, an der Flucht zu hindern und ihr damit Angst und Schmerzen zu bereiten. Für das Vertrauen in der Hund-Mensch-Beziehung ein großer Minuspunkt! Das Medical Training verhindert, dass solche negativen Erfahrungen die Beziehung der beiden beeinträchtigt: Ein gut trainierter Vierbeiner verlässt sich während des Tierarztbesuchs auf seinen Besitzer, folgt seinen Anweisungen und kann sich so - gemeinsam mit seinem Menschenfreund - entspannen.

Ziel des
Medical Trainings ist es vor allem das unerwünschte Verhalten beim Tier vorzubeugen, um es idealerweise und frühzeitig auf die Untersuchungen und Behandlungen durch den Menschen vorzubereiten. Beim Hund bedeutet dies in erster Linie, die vier natürlichen Verhaltensweisen in Konfliktsituationen (auch "4 Fs" genannt) zu verhindern bzw. in ein anderes Verhalten umzuleiten:
- Freeze (Einfrieren, in Momenten, in denen die Bedrohung nicht sofort ortbar ist)
- Flirt oder fiddle about (übertriebenes, nicht an die Situation angepasstes Verhalten)
- Flight (Flucht, um Distanz zur bedrohlichen Situation aufzubauen)
- Fight (Kampf, um Herr über die Situation durch Drohelemente - Knurren, Zähneblecken, Beißen - zu werden)

Wenn die Fellnase wiederholt in für sie bedrohliche und unangenehme Situationen gebracht wird und oft eines der 4 Fs anwenden muss, kann es im schlimmsten Fall sogar zu einer "erlernten Hilflosigkeit" kommen. Dieser tragische Zustand gleicht einer Depression, bei dem der Hund durch den erfahrenen Kontrollverlust lethargisch alles mit sich machen lässt und kaum mehr auf Reize eingeht - Allein der Gedanke an ein derartig traumatisiertes Tier sind Grund genug, dem Hund dieses schlimme Erlebnis zu ersparen und sofort mit dem
Medical Training zu beginnen!

Vorbereitungen vor dem eigentlichen Medical Training

Doch bevor es mit den praktischen Übungseinheiten losgeht, müssen einige Dinge beachtet werden, um Fehler und Stolperfallen zu vermeiden: Zunächst sollte jeder Hundehalter wissen, dass sein Fellkollege genau wie er kontextspezifisch lernt. Das bedeutet, dass auch Hunde in Bezug zu auftretenden Kontextreizen (also Reizen aus der Umwelt) ihre Erfahrungen abspeichern. Genau wie beim Menschen geschieht dies beim Tier über seine fünf Sinne. Immer wenn dem Hund etwas Neues beigebracht wird, verknüpft er die neue Information mit dem Kontext, in welchem er sie erlernt hat. Zur Veranschaulichung ein Beispiel:

Findet das
Medical Training des Hundes stets im heimischen Garten statt, wird neben den erwünschten Signalen des Tranings auch der Umweltkontext "Garten" mit der Lernsituation verknüpft. Das führt dazu, dass der Hund ein zusammengesetztes Signal erlernt: "Wenn ich im Garten auf die unangenehme Situation (z.B. freiwilliges Maulöffnen) stoße, passiert mir nichts." - Nun kann man aber nicht erwarten, dass der Vierbeiner sein Maul auch ebenso zuverlässig öffnet, wie zuvor im heimischen Garten. Die Tierarztpraxis ist schließlich noch nicht mit dem erwünschten Signal/Verhalten verknüpft.

Die Schlussfolgerung ist also: Das
Medical Training muss an so vielen verschiedenen Orten wie möglich - im Idealfall auch in einer Tierarztpraxis - stattfinden, damit der Hund lernt, dass er das Verhalten nicht nur an einem bestimmten Ort zeigen soll. Er muss begreifen, dass das Medical Training nicht an bestimmte Situationen gebunden ist, sondern er den Forderungen des Halters immer folgen sollte.

Medical Training in der Praxis

Das Non plus Ultra beim Medical Training ist seine Kleinschrittigkeit! Trainingsschritte dürfen niemals zu groß geplant sein, da das den Hund schnell überfordern kann und eine Verweigerung oder Flucht aus dem Training sein Folgeverhalten sein könnte. Kleine, klare Trainingseinheiten mit ausreichend Pausen und Belohnungen als positive Verstärkung nach jedem richtig gezeigtem Verhalten sind ein unbedingtes Muss! Das Training ist eine hohe mentale Anforderung an die Fellnase: Deswegen hat der Tierhalter als Trainer die Verantwortung, so konkret und konsequent als möglich zu sein. Positive Komponenten (z.B. Futter oder das Lieblingsspielzeug) dürfen nur eingesetzt werden, wenn der Hund wirklich auf Anweisung des Herrchens oder Weibchens sein Maul geöffnet hat und nicht, wenn er zufällig in dem Moment gähnte. Belohnt man zum falschen Moment, ist der Hund verwirrt und kann später das erwünschte Verhalten nicht korrekt wiedergeben.

Hauptmethode des
Medical Trainings ist die "Klassische Gegenkonditionierung": Geht der Mensch beispielweise mit der Zeckenzange auf den Hund zu, löst der Vorgang beim Vierbeiner eine negative Emotion aus (Unbehagen, Stress). Erhält der Hund nun aber gleichzeitig von demselben Menschen (oder einer Hilfsperson) ein Leckerli o.ä. wird wiederum eine positive, stärkere Emotion (Freude, Spaß) ausgelöst. Nach mehreren Wiederholungen (über Tage bis Wochen hinweg) wird die Fellnase zukünftig das Zeckenziehen mit etwas Positivem verbinden und sich ruhig und stressfrei der Situation hingeben.

Das
Medical Training bereitet den Hund mit seinem Besitzer darauf vor, Behandlungen der Tiermedizin und -pflege stressfrei und ohne Angst über sich ergehen zu lassen. Das erleichtert zum einen die Arbeit des Tierarztes oder der Hundefrieseurin, zum anderen entspannt es aber auch Hund und Hundehalter. Zudem macht das Training mit der liebsten Fellnase Spaß und fördert ihre mentale Fitness - das Ergebnis: ein rundum zufriedener und ausgeglichener Hund!


Webinar Medical Training

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Carina Biggeleben

Carina, die Frau mit den drei Hunden

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